1958 Im November in Leipzig geboren
1982 bis 1984 Abschluß des Studiums der Betriebswirtschaft in Leipzig als Diplomökonom, letzte Desillusionierung bezüglich des Veränderungswillens von Staat und Partei und ihrer Planwirtschaft.
1984 bis 1989 Ausreiseantragstellung in der damaligen DDR. Fünf Jahre Spaß mit SED-Funktionären, Umzug nach Baden-Württemberg
1991 bis 1997 Verwaltungsleiterin in einem Pflegeheim bei Pforzheim. Ich betrat zum ersten Mal in meinem Leben ein Pflegeheim. Ich bat um einen Hausrundgang und wurde stattdessen für eine Woche als Pflegehilfskraft auf den Dienstplan gesetzt. Dienstpläne waren schon immer kosmische schwarze Löcher. Mich haben die Eindrücke dieser Woche in der Pflege für mein ganzes weiteres Leben geprägt. Ich qualifizierte mich zum Heimleiter und Qualitätsmanager.
1997 bis 1999 Leiterin eines Pflegeheimes in Leipzig mit 240 Bewohnern. Ich meldete die Überstunden meiner Mitarbeiter an die Konzernleitung anstatt Entlassungen zuzustimmen. Ich startete ein Veto nach dem anderen unter dem Motto: „Die Beschreibung des Lebens der Bewohner, wie in ihren Hochglanzbroschüren verkündet, stimmt nicht mit der Wirklichkeit vor Ort überein“. Von alledem bekam die Konzernleitung hohen Blutdruck und ich meine Kündigung.
1999 Leiterin eines christlichen Pflegeheimes in Leipzig als Neubau mit 80 Bewohnern. Die Bewohner zogen entgegen den Anweisungen der Regionalleitung mit Sack und Pack ein. Fast jeden Tag hielt ein Möbelwagen vor dem Haus. Auch ansonsten dachte ich laut mit und befleißigte mich, daß sich die christlichen Hauspredigten in der Umsetzung für die Bewohner und Mitarbeiter widerspiegeln konnten. Von diesem Verhalten bekam der Regionalleiter ebenfalls hohen Blutdruck und ich meine Kündigung.
2000 bis 2008 Geschäftsstellenleiterin des Verbandes Deutsche Alten- und Behindertenhilfe in Leipzig, politische Gremienarbeit auf Landesebene. Während so viele Worte hin und her gingen, dachte ich immer an die Basis. Als Praktikerin bin ich theoretisch verzweifelt.
Meine Liebe zu meinem Beruf als Heimleiterin ließ mich nicht los. Ich versuchte Investoren zu finden, um ein eigenes Pflegeheim zu gründen. Ich suchte die Stecknadel im Heuhaufen. Klappte nicht.
Beratung von Pflegeheimen und Erstellung von Handbüchern in Sachen Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2008 ff.
2009 bis 2014 Ich organisierte den Umzug meiner Mutti nach einer Oberschenkelhalsfraktur in mein Mietshaus. Meine Mutti brauchte dringend meine Unterstützung. Ich hing meine berufliche Tätigkeit komplett an den Nagel. Ich war mit Mutti täglich an der frischen Luft auf allen verfügbaren Parkbänken, das hätte ich normal gar nicht so haben können.
Meine Mutti verstarb in meiner Anwesenheit zu Hause in Liebe und ohne Leidenszeit.
2014 bis 2020 Wie Robinson Crusoe von seiner einsamen Insel kam ich nach fünf Jahren zurück in die Gesellschaft. Zum Schnäppchenlohn konnte ich mich wieder in die Erwerbstätigkeit integrieren. Ich arbeitete in einer Steuerkanzlei, später in einer Spedition als Buchhalterin und immer noch einen Nebenjob auf dem Zettel z.B. als Garderobiere im Gewandhaus oder an der Kabarettkasse oder im Callcenter. Ich träumte vom Meer.
Seit 2021 Chancen sind wie Sonnenaufgänge. Wer zu lange wartet, verpaßt sie. Oder auch: Mehr Meer wagen! Ich lebe und arbeite jetzt in Zinnowitz am Meer, einfach herrlich!!